Neben Pinguinen, Seevögeln und Walen sehen wir auf der Reise auch immer wieder Robben. In der Antarktis kommen 6 Arten vor: Antarktische Pelzrobbe, Rossrobbe, Seeleopard, Krabbenfresser, südlicher Seeelefant und Weddellrobbe. Ihr jeweiliges Beutespektrum variiert, aber im Wesentlichen ernähren sich von Krill, Fisch, Tintenfisch und Seevögeln. Lediglich der Seeleopard hat sich, neben dem normalen Beutespektrum, zu einem gewissen Anteil auch auf die Jagd seiner Verwandten spezialisiert. Die antarktischen Robben stehen zum Glück unter Schutz. Doch leider gibt es in der Arktis immer noch Robbenjäger, die Jungtiere wegen ihres Fells töten.
Der Südliche Seeelefant hat seinen Namen nicht grundlos bekommen. Das männliche Tier wird fast 5 Meter groß und bringt ein Gewicht von 4000 kg auf die Waage (das Weibchen ist 3 Meter groß und 700 kg schwer). Alle Robben, die ich bislang hier gesehen habe, waren Krabbenfresser (2, 35 Meter groß und 220 kg schwer). Häufig sieht man sie auf Eisschollen liegen, manchmal schlafen sie. Meistens machen sie einen recht gemütlichen und sogar eher trägen Eindruck. Sie heben den Kopf wenn das Schiff auftaucht und schauen kurz was vor sich geht, legen sich dann aber wieder ganz entspannt hin und dösen weiter. Erst wenn das Schiff zu nahe kommt, setzen sie sich in Bewegung und verschwinden im Wasser oder robben einfach auf dem Eis in sichere Entfernung, sind aber häufig trotzdem noch in unmittelbarer Nähe zum Schiff. Auch sie sind, wie die Pinguine, sehr fotogen und ein beliebtes Motiv.
Um ihre Wanderwege im Meer verfolgen zu können, können Wissenschaftler Sender an den Robben anbringen und somit Daten über ihre Aufenthaltsorte bekommen. Experimente dieser Art werden auf unserer Expedition nicht durchgeführt. Hier wird, genau wie bei den anderen Tieren, Anzahl und Art protokolliert, um einen Eindruck über Vorkommen und Verteilung im südlichen Ozean und im Weddellmeer zu bekommen.
Die Fotos zeigen alle Krabbenfresser. Auf einem der Bilder kann man die Bissspuren eines Seeleoparden oder Orkas sehen.