Harald und Juliane, unsere Wetterfrösche von der Bordwetterwarte, durften baden gehen! In unseren Pool, mit Kleidung und unter Aufsicht von Carola (2. Nautische Offizier). In regelmäßigen Abständen müssen die Überlebensanzüge auf Funktionalität getestet werden. Im Falle einer Havarie ist es wichtig, dass diese Anzüge wasserdicht sind, denn nur so hat man überhaupt eine Chance zumindest für kurze Zeit hier unten im eisigen Meer zu überleben. Bei Wassertemperaturen von 0°C schützen diese Überlebensanzüge bis zu 6 Stunden vor dem Erfrieren. Juliane und Harald müssen den Anzug innerhalb von 2 Minuten anziehen und alle Luft aus ihm entfernt. Hierzu gehen sie in die Hocke und machen sich so klein wie sie können. Carola hilft, dann gehen sie ins Wasser. An den Handgelenken befinden sich Manschetten, welche die Ärmel abdichten, die Hosenbeine gehen direkt in Stiefel über. Somit kann, wenn alles dicht ist, eigentlich nur noch an der Manschette im Gesicht Wasser eindringen. Um dies zu testen dreht Harald sich mehrfach an der Wasseroberfläche und taucht teilweise mit dem Gesicht unter. Die beiden treiben ziemlich entspannt an der Wasseroberfläche und scheinen richtig viel Spaß zu haben. Ihre normale Kleidung, die sie unter dem Überlebensanzug getragen hatten, ist tatsächlich komplett trocken geblieben. In jeder Kammer befinden sich diese orangefarbenen Anzüge. Die Einheitsgröße sollte jedem passen.
Matthias fragt: Ist Krill essbar?
Lieber Matthias
Wir haben zu deiner Frage nicht den Koch befragt, sondern eine Krillspezialistin, die am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven arbeitet: Dr. Bettina Meyer. Sie war schon oft in der Antarktis und forscht seit Jahren an Krill. Sie leitet sogar eine Arbeitsgruppe, die sich antarktische Krillgruppe nennt. Hier kommt Bettinas Antwort:
Wenn der Krill nach dem Fang direkt eingefroren wird, bevor er in der Küche verarbeitet wird, ist er essbar. Er darf nicht lange nach dem Fang herumliegen, da er sehr aggressive Verdauungsenzyme hat, die ihn von innen auflösen. Weiterhin hat sein Panzer einen hohen Fluoridanteil, der dann auch in das Fleisch übergeht und ihn ungenießbar macht.
Bettina
10-Minutenwerte der Bordwetterwarte vom 29.12.12 11:01 UTC
- Lufttemperatur -3.8 °C
- Wassertemperatur -2.0 °C
- Luftdruck 991.4 hPa
- Luftdruck, reduziert 993.7 hPa
- Wahre Windgeschwindigkeit 5.5 m/s
- Wahre Windrichtung 162.6 °
- Relative Windgeschwindigkeit 7.0 m/s
- Relative Windrichtung 310.0 °
- Relative Luftfeuchte 98 %
- Globalstrahlung 879 W/m²
- Höhe Wolkenuntergrenze 0 ft
- Sichtweite 63554 m
- Position/Länge -21.27816 °
- Position/Breite -69.71996 °
- Schiffsgeschwindigkeit 7.3 kn
- Schiffskurs 253.3 °
Ahoi Sabine,
da hol mich doch der Klabautermann! Hab mich gestern erinnert, dass du im Eismeer unterwegs bist und gleich deinen Blog rückwärts durchgelesen. Du schreibst super! Sehr beeindruckend auch das Video mit dem Schneesturm und den zwei Jungs. Ein paar „nichtwissenschaftliche“ Fragen hab ich natürlich auch, die du vielleicht im Laufe deiner Expedition beantworten kannst: Wie viel Grad hat denn der Pool? Ist da Meerwasser drin? Gibts auch frischen selbstgefangenen Fisch zu essen? Und: kannst du ein Video machen, dass das Schiff bei derben Wellengang zeigt?
Mast und Schotbruch!
Flo
Hey Flo,
Danke, Danke! 🙂
Der Pool ist mit Süßwasser gefüllt und sehr warm. Ich schätze um die 20 Grad. Selbstgefandenen Fisch bekommen wir hier nicht, da alle Tiere der Antarktis geschützt sind. Ein Video bei Wellengang gibt es bereits. Unsere Filmteams arbeiten ja fleißig und haben echt schon sehr viel, sehr gutes Material!
Viele Grüße!