Am Mittwoch, den 27.06., um ca. 12.30 Uhr werden Schüler und Schülerinnen des Schickhardt-Gymnasiums die Möglichkeit haben, Fragen an den deutschen Astronauten Alexander Gerst zu stellen, der sich momentan auf der ISS befindet.
Im Verlauf des Projektes haben wir gemerkt, dass es eine echte Herausforderung ist, der wir uns stellen: Wir werden direkten Funkkontakt mit der Internationalen Raumstation ISS herstellen. Gegenpart und Gesprächspartner auf der ISS ist Alexander Gerst, der ab August 2018 auch erster deutscher Kommandant der ISS sein wird. Um die technischen und planerischen Voraussetzungen zu meistern, gründete Herr Amann die ISS-AG, die das Projekt plant und umsetzt. Bei dem Vorhaben gilt es, zahlreiche technische Details zu beachten, die für eine Direktverbindung per Funk mit der ISS auf Frequenzen zwischen 144 und 440 MHz notwendig sind. So müssen wir uns gezielt mit der Raumstation beschäftigen. Neben technischen Themen wie: „Zu welchem Zeitpunkt genau überfliegt die ISS Herrenberg?“, „Wann ist ein Funkkontakt möglich?“, „Was für Antennen braucht man dazu und wie werden sie nachgeführt?“, müssen wir uns auch überlegen, welche Fragen wir Alexander Gerst stellen werden. Hier hatten wir verschiedene Ideen, wie zum Beispiel: „Wie sieht die Erde von der ISS aus?“ oder „Was halten Sie von der Entsorgung von Müll im Weltraum?“, aber auch: „Finden Sie die Idee, Mond und Mars in naher Zukunft zu besiedeln, realistisch?“ und „Würden Sie die bewährte Sojus-Kapsel oder lieber die neuen Dragon-V2 für einen Flug zur ISS nutzen?“. Nicht zuletzt interessiert uns auch, was Alexander Gersts Lieblingsessen auf der Raumstation ist.
Funkamateure aus den Ortsverbänden Herrenberg und Tübingen und die Jugendgruppe der Tübinger Funkamateure unterstützen das Projekt tatkräftig mit fachlicher Expertise und speziell zusammengestellter Ausrüstung. So müssen an unserer Schule aufwändige Funktechnik und PC-gesteuerte Antennenanlagen installiert werden. Deren präzise Nachführung in Richtung der überfliegenden ISS und eine minutiöse Organisation machen den ca. acht- bis zehnminütigen Funkkontakt mit der ISS erst möglich.
Anwesend sein werden auch die Astronautinnen-Finalistin Dr. Lisa Marie Haas sowie Dr. Martin Wiechmann, ehemaliger Leiter des Geschäftsbereichs Planetarien bei Zeiss. Dr. Lisa Marie Haas gehörte zu den sechs Finalistinnen der Initiative „Die Astronautin“, mit der die erste deutsche Frau ins Weltall gelangen sollte. Sie wird das Projekt mit Ihrem Vortrag „Der große Traum vom Weltall“ und anschließender Fragerunde für die Schüler unterstützen. Dr. Martin Wiechmann ist selbst ehemaliger Schüler unserer Schule und referiert zum Thema „Den Himmel auf die Erde holen – vom Sternenprojektor zum virtuellen Universum“.
Den Funkkontakt möglich gemacht hat das Projekt ARISS (Amateur Radio on the International Space Station). ARISS animiert Schülerinnen und Schüler weltweit in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik durch Amateurfunkkommunikationsmöglichkeiten mit der Internationalen Raumstation zu funken. Wir lernen etwas über das Leben an Bord der ISS und erkunden von der Erde aus den Weltraum durch wissenschaftliche und mathematische Experimente. ARISS wurde von einer internationalen Arbeitsgruppe gegründet und wird von mehreren Ländern in Europa sowie Japan, Russland, Kanada und den USA geleitet. Die Organisation wird von Freiwilligen aus den nationalen Amateurfunkorganisationen – in Deutschland vom Deutschen-Amateur-Radio-Club DARC – und den internationalen AMSAT (Radio Amateur Satellite Corporation) Organisationen aus jedem Land betrieben.
Den Kontakttermin zur ISS werden wir uns mit dem Werner- Heisenberg-Gymnasium Leverkusen teilen. Wir können gespannt sein, was Alexander Gerst direkt aus dem All berichtet.
Weitere Informationen finden Sie unter: iss.schickhardt.net
Link zum Trailer der ISS-AG: https://youtu.be/nBMkdB6PRZ4