Der Leistungskurs Bildende Kunst J2 des Schickhardt-Gymnasiums Herrenberg unter der Leitung von Danielle Zimmermann lädt Sie herzlich zur Online-Ausstellung ein. Die Ausstellung umfasst eine Auswahl der in den letzten beiden Schuljahren entstandenen Arbeiten zu unterschiedlichen Themenbereichen aus dem Unterricht. Diese wurden mit den unterschiedlichsten Medien umgesetzt.
Normalerweise stellt der jeweilige BK-Leistungskurs der Jahrgangsstufe J1 jedes Jahr gegen Ende des Schuljahres in den Räumen der Volkshochschule Herrenberg (VHS) aus. Da diese Ausstellung letzten Sommer aufgrund der Pandemie leider ausfallen musste, haben wir uns für dieses Format entschieden, um das Betrachten der im Unterricht entstandenen Arbeiten einem breiten Publikum zu ermöglichen.
Wir gewähren Ihnen/Euch auch einen kleinen Blick hinter die Kulissen und stellen die unterschiedlichen Aufgabenstellungen persönlich vor:
„In den zwei Jahren Leistungskurs BK wurden wir viel gefordert, aber dadurch auch gefördert. Manchmal schienen die Aufgaben und Arbeiten sehr viel und nicht selten baten wir um eine Verlegung des Abgabedatums nach hinten. Im Nachhinein denke ich jedoch gerne zurück an all die Projekte, die wir machen durften und an denen wir manchmal mehr, manchmal weniger Spaß hatten. Auch meine Familie war immer begeistert von Frau Zimmermanns vielseitigen Ideen.“ (Sarah Franke)
„Unsere Lieblingsaufgabenstellung war das „Postkartenprojekt“, bei dem wir uns drei Postkarten aussuchen durften, die jeweils berühmte Kunstwerke zeigten. Dazu sollten wir je 3 Neuinterpretationen gestalten. Inspiriert wurden wir dafür auf unserer Exkursion in die Kunsthalle Tübingen, wo in der Ausstellung „COMEBACK – Kunsthistorische Renaissance“ eine Vielzahl kunsthistorisch bekannter Werke neu interpretiert zu sehen waren. Diese waren dann eine Inspiration für unsere eigenen Arbeiten. Das Endergebnis musste jedoch keine offensichtliche Referenz zu dem Bild auf der Postkarte zeigen, sondern man sollte durch die Postkarte lediglich einen Gedanken- und Ideenanstoß bekommen. Auch die Wahl der Technik war uns freigestellt. Besonders an dieser Aufgabenstellung hat uns gefallen, dass man in seinem Arbeiten sehr frei war und dass man gleichzeitig auch berühmte Kunstwerke und Künstler*innen kennengelernt hat, da auch jeder von uns eine kurze Präsentation über die Künstler*in der jeweiligen Postkarte halten musste.“
(Sarah Franke, Sarah Sautter)
Postkartenprojekt
Kohlezeichnung
Im Stile barocker Vanitas-Stillleben und Prunkstillleben entstanden hier großformatige Kohlezeichnungen. Ähnlich zum Vorbild in Ölfarbe bildeten wir Objekte unterschiedlicher Textur und Form möglichst naturalistisch ab. Vorgegeben waren Schädel, Stoff und glänzende Gegenstände. Im Unterschied zu den Malereien des Niederländischen Barocks arbeiteten wir mit Zeichenkohle und Kreide. Wir ordneten zunächst die Gegenstände im Sinne unserer Komposition an, um sie dann zu fotografieren und abzubilden. Da die Technik für uns neu und das Format groß waren, brauchte es seine Zeit, im Unterricht und teilweise auch Zuhause.
Landschaftsmalerei
Inspiriert von den Landschaftsmalereien Caspar David Friedrichs sollten hier Gemälde entstehen, die Mensch und Landschaft in Beziehung setzen. Dabei orientierten wir uns beispielsweise am „Wanderer über dem Nebelmeer“ mit seiner Rückenfigur und erhabenen Landschaft. Alle Bilder wurden unter Berücksichtigung kompositorischer und technischer Mittel mit Acryl auf grundiertem Karton gemalt. Die Motive entspringen zum Teil der Märchen- und Mythenwelt.
Schrottplatz – Malerei
Mit Gabriele Münter als Vorbild malten wir Ausschnitte von Müllhalden. Die expressionistische Malweise Münters genau zu imitieren, war nicht sehr einfach, aber die für den Expressionismus typische vereinfachte Darstellung machte es uns deutlich leichter. Es war uns freigestellt, ob wir das Motiv eines Ausschnitts vom Schrottplatz oder eines Blickes in die Mülltonne wählen, um es danach mit Acrylfarben zu verbildlichen. Durch die freie Motivwahl fielen die Werke teilweise sehr unterschiedlich aus, im Grunde war diese Aufgabe jedoch bei allen eine unserer buntesten Übungen.
Skizzenheft
Am meisten haben mir – wie wahrscheinlich den meisten – die Skizzenheftarbeiten gefallen, da auch dort oft Freiheit in Technik und Motiv gegeben war, jede*r konnte also das machen, was ihr oder ihm am meisten Spaß machte und was sie/er am besten konnte. Wir haben aber auch im Skizzenheft verschiedenste Aufgabenstellungen bekommen, die für uns als Übung für verschiedene Techniken und somit auch für das fachpraktische Abitur fungierten.
Augenbetrüger-Stillleben
Stillleben-Fotografie
‚Stillleben‘ bezeichnet in der Kunst die Darstellung toter bzw. regloser Gegenstände, die nach inhaltlichen und ästhetischen Aspekten ausgewählt und arrangiert werden. Inspiriert von der Stilllebenmalerei des Niederländischen Barocks sollten wir je eine Fotografie zu folgenden Themen herstellen: Alltag – Prunk – Vanitas. Diese Aufgabe hört sich leichter an als sie ist, denn es benötigt viel Geschick, die Gegenstände zu einem ästhetischen Gesamtbild zusammenzustellen.
Frenemies – Objektkunst
„Frenemy, seltener auch Frienemy, ist ein Portmanteauwort aus englisch friend und englisch enemy, auf deutsch Freundfeind oder falscher Freund, und bezeichnet
a) eine Person, die vorgibt, ein Freund zu sein, oder
b) einen Rivalen, zu dem man aufgrund der Umstände gezwungen ist, eine freundliche Beziehung zu unterhalten.“ (Wikipedia)
Der eigentliche Fokus bei dieser Aufgabenstellung lag auf den doppelköpfigen Gesichtern, welche aus Klopapierrollen gefaltet und anschließend mit ein wenig Farbe belebt wurden. Wir Schüler*innen haben jedoch, wie immer, unser eigenes Ding daraus gemacht und uns mehr auf das Kleidungsdesign aus alten upgecycelten Materialien fokussiert. Das war auch der amüsanteste Part der Aufgabe, da es da auf unsere individuelle Kreativität ankam und wir die Freiheit hatten, eigene Designs zu kreieren. Nachdem wir unsere Skulpturen fertiggestellt hatten, zeichneten wir mit Kohle eine comicartige Serie über unsere Frenemies.
Tonreliefs
Passend zum Schwerpunktthema “Verkörperungen” bekamen wir den Auftrag, Gesichtsgrimassen aus Ton herzustellen. Dazu trafen wir uns kurz nach der zweiten Coronawelle in der Schule. Zu diesem Zeitpunkt waren wir unter den wenigen Schüler*innen, die zur Abivorbereitung für 5 Stunden an die kommen Schule durften. Da dies erst das zweite Mal war, bei dem wir Ton als Material benutzten, gab es einige, die kein gutes Ergebnis befürchteten. Doch wir waren positiv vom Ergebnis überrascht. Sehen sie selbst/Seht selbst:
Vielen Dank fürs Besuchen unserer Online-Ausstellung!