Bericht über den Besuch der Austauschschüler aus Wenatchee

ein Bericht von Chiara Stegitz, Klasse 10c

Nach fast 9 Monaten Warten kamen unsere amerikanischen Austauschschüler am Montag, den 6. Juli 2015, nach einem kurzen Berlin-Aufenthalt am Herrenberger Bahnhof an. Wir waren alle sehr aufgeregt und freuten uns auf unsere amerikanischen Gäste. Auch den Austauschschülern konnte man die Aufregung deutlich ansehen. Zu Hause angekommen gingen alle nach dem Abendessen erschöpft von den vielen neuen Eindrücken ins Bett.

usa-austausch2015Am nächsten Tag wurden die Amerikaner in der Schule von unserem Schulleiter in der ersten großen Pause herzlich willkommen geheißen. Schon nach sechs Stunden endete für alle der Unterricht, denn es war hitzefrei. Die Austauschschüler konnten es gar nicht fassen und fragten immer wieder nach, ob sie es richtig verstanden hätten, dass die Schüler aufgrund der großen Hitze früher Schule aus hätten, denn in ihrer amerikanischen Schule gibt es das nicht.

Tags darauf trafen sich alle Austauschschüler zum Brezelbacken in der Bäckerei Baier. Leider konnten wir Deutschen nicht daran Teil haben, aber unsere Amerikaner brachten uns allen leckere, selbstgemachte Brezeln mit und zeigten uns Bilder.

Am Donnerstag Abend veranstalteten wir eine „Welcome Party“, die wir lange geplant hatten. Wir trafen uns mit einigen Eltern zum Aufbauen um 17:00 Uhr. Um 18:30 Uhr konnten wir dann unser Buffet eröffnen. Es gab verschiedene Salate, Fleischkäse und rote Würste. Nachdem alle fertig gegessen hatten, teilten wir uns in fünf Gruppen auf: „Rotkraut“, „Kartoffelsalat“, „Spinatspätzle“, „Weißwurst“ und „Zwetschgenkuchen“. Jedes Gruppenmitglied bekam dann einen typisch deutschen Namen zugeteilt. Danach kündigten wir ein Quiz an, bei dem die Austauschschüler erraten mussten, welches Kinderfoto zu welchem Deutschen gehört. Nach diesem Quiz startete unser erstes Spiel: Torwandschießen. Daraufhin folgte ein Schubkarrenrennen, das Spiel Apfelfischen, Pantomime, Schkokusswettessen und zum Schluss noch Topfschlagen. Zu jedem Spiel wurden zuerst ein paar Hintergrundinformationen und Anweisungen gegeben, bevor es je von einem Deutschen und einem Amerikaner pro Gruppe ausgeführt wurde. Bei der Siegerehrung übergab jeder Deutsche noch seinem Austauschschüler eine selbst gepackte Tasche mit den Unterschriften aller Deutschen und dem Namen des Amerikaners darauf, Geschenken aus der Region und einem Pullover mit einem selbst entworfenen Logo. Zum Schluss wurde endlich der lang ersehnte Nachtisch serviert. Um circa 22:00 Uhr waren wir fertig mit Abbauen und gingen erschöpft aber glücklich nach Hause.

Herrenberg lernten unsere Amerikaner schließlich am Freitag bei einer Stadtführung besser kennen, nachdem sie sich auf dem Glockenturm der Stiftskirche schon einmal einen groben Überblick verschafft hatten.

Das darauf folgende Wochenende durften die Gastfamilien selber gestalten. Einige fuhren nach München, ins Saarland, an den Bodensee oder gingen nach Stuttgart.
Am Dienstag präsentierte der ehemalige SGH-Schüler Lucas Z. den Austauschülern im Rahmen unseres Austauschthemas ,,Make a difference‘‘  (dt. Mache einen Unterschied) – also ehrenamtliche Arbeit – einen Vortrag über sein Freiwilliges Soziales Jahr.
Passend dazu besuchten unsere Gäste am nächsten Tag ,,Die Samariter‘‘ in Herrenberg.
Am Donnerstag startete dann  unser großes Schulprojekt ,,Schule als Staat‘‘ mit dem Aufbau.

Beim Projekt selber mussten wir Deutsche in verschiedenen Betrieben arbeiten, während unsere Amerikaner am Freitag Straßenmusik praktizierten und am Samstag den ,,Franziska-von-Hohenheim-Stift‘‘ in Jettingen besuchten und den dort wohnenden Senioren einen einstudierten Tanz vorführten.

Am nächsten Tag gestalteten die Gastfamilien erneut den Tag für ihre Amerikaner.
Nach einem weiteren Tag ,,Schule als Staat‘‘ und dem Abbau am Dienstag machten wir alle einen Tagesausflug nach Straßburg. Um sieben Uhr morgens fuhr der Bus am Hallenbad in Herrenberg ab. Doch es ging nicht auf direktem Weg nach Straßburg. Wir machten einen kleinen Zwischenstopp im Schwarzwald und spazierten in Allerheiligen entlang der Wasserfälle. In Straßburg angekommen besichtigten wir zuerst des Europaparlament und liefen dann vorbei am Europäischen Gerichtshof Menschenrechte vorbei in einen nahegelegenen Park, um dort Mittag zu essen. Nach der kleinen Stärkung ging es weiter zum Straßburger Münster, auf das auch viele hinauf stiegen, um die Aussicht über Straßburg zu genießen. Nachdem wir die astronomische Uhr im Inneren des Münsters bewundert hatten und eine kleine Stadtführung von Frau Meyer bekommen hatten, durften wir Straßburg noch in kleinen Gruppen auf eigene Faust zu erkunden.
So stand auch schon bald der letzte Tag der Austauschschüler vor der Tür. An diesem Tag machten alle zusammen eine Führung durch das Mercedes Benz Werk in Sindelfingen.
Mitten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag fuhren schließlich ein paar deutsche Eltern die Amerikaner zum Stuttgarter Flughafen. Sogar einige Deutsche kamen mit. Doch die meisten verabschiedeten sich zu Hause. Alle hoffen auf ein baldiges Wiedersehen und werden mit Sicherheit noch lange in Kontakt bleiben.